03.09.2012Der große Baby-Dolmetscher
Alles, was Mütter und Väter zum Thema Spracherwerb ihres Kindes wissen sollten, jetzt in der Titelgeschichte der aktuellen ELTERN-Ausgabe
Experten haben herausgefunden: Schon mit drei Jahren kennen die meisten Kinder mehr als 300 Wörter, sie bauen lässig Sätze mit Wenn und Aber... Und was passiert davor? Darüber, wie aus Lauthaufen Wörter werden, berichtet die Zeitschrift ELTERN auf der Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse im Titelthema ihrer aktuellen Ausgabe (Heft 5/12, ab heute im Handel).
Geräusche machen Babys von Anfang an - aber zwischen dem achten und zwölften Monat werden die Lautmalereien systematischer: gagagaga, papapapa, luiuiui. Die Laute werden "aneinandergeklebt" und wiederholt, neue Laute kommen dazu, werden verdoppelt, verdreht, neu kombiniert. Und am Ende entstehen wunderbar einmalige Sprachkunstwerke.
"Kleine Kinder lernen Lautverbindungen bereits, wenn sie sie wenige Male gehört haben", erklärt der Sprachwissenschaftler Jürgen Dittmann in ELTERN. "Dabei vergleichen sie Formen, die sie schon kennen, mit neuen Lautverbindungen und entscheiden dann, ob sie zur Muttersprache gehören oder nicht." Auf diese Weise legen sie sich eine Art Wörter-Werkzeugkasten zu, mit dem sie im Alltag spielen und experimentieren.
Die ersten richtigen Wörter lernen die meisten Kinder mit zwölf bis 18 Monaten. Dann fangen sie auch an, mit ihnen erste Sätze zu bauen: "Papa Abeit" oder "Nane lecker" - diese sogenannten Zwei-Wort-Sätze sind eine Art Informationskonzentrat. Sie enthalten die beiden Schlüsselbegriffe einer Botschaft, doch wie die in Beziehung zueinander stehen, muss der Zuhörer noch selbst herauskriegen.
Übrigens haben die Sprachexperten erkannt, dass wir Großen nicht immer gute Vorbilder für unseren lernbegierigen Nachwuchs sind: Wir sprechen im Alltag oft schnell und undeutlich, verschlucken dabei Silben, und unsere an das Kind gerichteten Sätze klingen nicht selten wie Bandwurmwörter. Beispiel: "Könntesdujetzbittemaldie jackeanziehn...?!"
Mehr zum Thema Baby-Sprache jetzt in der neuen ELTERN.
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